Die Ursprünge des Reit- und Fahrverein Reischenau e.V. 

Der seit 1975 bestehende Reit- und Fahrverein Reischenau e.V. hat seine Wurzeln im Ländlichen Fahr- und Reitverein der Reischenau, Sitz Breitenbronn.

Herr Hans Haußmann (Grün-dungsmitglied und lang-jähriger Vorstand des RFV Rei-schenau e.V.) befragte vor eini-gen Jahren Herrn Georg Gleich, den früheren Deschen-bauer von Siefenwang, dort geboren am 2.4.1911, zur Vereinsgeschichte.

Herr Georg Gleich, selbst Gründungsmitglied des Länd-lichen Fahr- und Reitvereins, erzählte dabei folgendes:

 

"Der ländliche Fahr- und Reitverein der Reischenau, Sitz Breitenbronn, wurde 1928 gegründet. Gründungsmitglieder waren:

 

Georg Gleich, Siefenwang

Martin Merk, Holzara

Matthäus Ziegler, Holzara

Georg Knoll, Breitenbronn

Anton Hafner, Dinkelscherben

Johann Hafner, Dinkelscherben

Josef Stuhler, Schönebach

Albert Stuhler, Schönebach

Wilhelm Aumann, Uttenhofen

Josef Mayer, Schönebach

Otto Fischer, Ried

Karl Schmid, Ustersbach

Anton Zott, Mödishofen

Julius Kasten, Mödishofen

Gottfried Wiedemann, Breitenbronn

Xaver Wörle, Breitenbronn

 

Einige Jahre nach der Vereinsgründung wurde die Vereinsstandarte angeschafft, die nach der Gründung des Reit- und Fahrvereins Reischenau e.V. 1976 dem Nachfolgeverein übergeben wurde.

Noch im Jahre der Vereinsgrün-dung fand der erste Reitkurs in Breitenbronn statt. 

Dieser wurde geleitet vom staatlichen Reitlehrer Peter Wierer aus Achselschwang.

Drei Reiter des Vereins, Martin Merk, Anton Hafner und ich [Georg Gleich Anmerkung d. R.], nahmen daraufhin an einem vierwöchigen Reit- und Fahrkurs in Achselschwang teil. Dort wurde Reiten gelehrt sowie zwei- und vierspänniges Fahren.

Bereits im Jahre 1928 nahmen wir an einem Reitturnier in Krumbach teil.

Im Jahre 1929 fand in München die DLG-Ausstellung statt. Dort nahm eine Mannschaft, die aus den Reitern Anton Hafner, Johann Hafner, Georg Knoll, Martin Merk und mir bestand teil. Wir starteten in der Mannschafts-dressur und gewannen die Goldmedaille. Dies war der größte Erfolg in unserer Vereinsgeschichte. Im Jahr 1931 stiftete der damalige Kreis Schwaben (der heutige Bezirk Schwaben) eine Wanderstan-darte. Diese Standarte wurde bei einer Vielseitigkeitsprüfung ausgetragen. Bei dieser Prüfung nahmen von jedem Verein vier Reiter teil. Jeder Teilnehmer musste eine Fahrprüfung zwei-spännig absolvieren. Für diese Prüfung gab es 3 Punkte. An-schließend fand eine Dressur-prüfung in der Abteilung statt, die mit 2 Punkten bewertet wurde. Als letzte Teilprüfung mussten wir damals einen Findigkeitsritt absolvieren.

Anschließend mussten sämt-liche Reiter im Reitanzug mit Stiefeln 100m rennen und eine Höhe von einem Meter überspringen. In den Jahren 1931, 1932 und 1933 gewann unsere Mannschaft diese Standarte dreimal hinterein-ander. 

Unser Mitglied Martin Merk hat die Wanderstandarte über den Krieg gerettet.

In den fünfziger Jahren übergaben wir diese bei einem Turnier in Obergünzburg an den schwäbischen Reit- und Fahrverband. Die Standarte wird heute noch im Rahmen des Mannschaftswettkampfes des Reit- und Fahrverbandes Schwaben ausgetragen.Das Fahren war die große Stärke unseres damaligen Vereines. Es wurde nach dem System Achenbach gefahren. Es kam auf die richtige Aufnahme der Leinen, auf die Haltung der Peitsche und auf vieles andere an. Zweimal waren auch Reiter des Vereins in Mannschaften des Kreises Schwaben bei Bayerischen Wettkämpfen in München dabei. Damals, so erinnere ich mich, hatten die Pfälzer, die zu Bayern gehörten, die schönsten Pferde.

Etwa Mitte 1933 wurde die sogenannte Gleichschaltung durchgeführt. Unser Verein erhielt von staatlicher Seite die Nachricht, dass er aufgelöst sei. Wir als Reiter hatten die Möglichkeit, der SS oder SA beizutreten. Die Reiterei in der Reischenau erfolgte dann für die SA unter der Bezeichnung "Reiterschar Breitenbronn", die dem "Reitersturm Augsburg" zugeordnet war.

Im Jahre 1933 fand noch ein Turnier in Dillingen und im Jahr darauf eines in Augsburg statt. Nach diesem Turnier in Augsburg stellten wir unsere reiterlichen Aktivitäten ein, da von staatlicher Seite Schikanen ausgingen. So war es beispielsweise üblich, dass wir am Sonntagvormittag während des Gottesdienstes zu Apellen antreten mussten. Damit waren wir nicht einverstanden."


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